Ideen-Kiste 17 - Juni 2013
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Ideen-Kiste Nr. 17
Juni 2013
Wichtige aktuelle Meldung:
Neubearbeitung von "666 Spiele" - alle Infos hier unten rechts auf dieser Seite!
Hier die geniale Variante von „Original und Fälschung":
Finde alles, was gleich ist!
Statt Veränderungen vom Foto und seiner bearbeiteten Kopie zu entdecken, soll bei sehr ähnlichen Motiven in einem Foto alles aufgelistet werden, was gleich ist!
Nehmen wir das Foto mit den zwei recht ähnlichen Hauseingängen.
Was ist alles gleich?
Beides sind Holztüren, beide haben eine Türklinke aus Metall, einen Briefschlitz, eine Hausnummer, mehrere Fenster usw. usw.
Die Gruppe, die die meisten Gleichheiten gefunden hat, darf ihr selbst aufgenommenes Foto den anderen als „Gleichheitsfindeaufgabe" stellen.
Wir haben hier noch zwei Foto-Beispiele für Sie: Was ist alles gleich bei den Häusern in Amsterdam und was alles bei den Strandhäuschen an der Belgischen Nordseeküste?
Wahrnehmungsspiel für verregnete Sommertage
Sie kennen alle die beliebten „Original und Fälschung"-Fotos. Ein Originalbild und die bearbeitete Fotokopie werden verglichen und die Veränderungen sollen gefunden werden. Die „Fehler" können Kinder auch auf dem Laptop oder mit passenden Foto-Apps auf ihrem Smartphone selber eingebaut und dann den anderen Kindern zum Raten gegeben werden.
Dabei müssen die Fehler gut an die Ratefähigkeiten der Spielpartner angepasst werden: eine tolle Empathie-Lernwirkung hat dieses Spiel!
Tipp 1 dazu: Im gerade erschienenen Heft der Zeitschrift „gruppe & spiel" findet man in der Heftmitte mehrere Beispiele für Fehlerbilder mit Veränderungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen!
Tipp 2 dazu: Mit der App „FaceGoo" oder mit „DeForMe" (jeweils für das iPhone) lassen sich sehr einfach Deformationen in einem Foto mit dem Finger aufstreichen oder Hüte, Bärte und andere Veränderungen auftragen. Beide Apps sind kostenlos. Die Kinder entdecken schnell, dass der Vergleich von Original und Fälschung umso schwieriger wird, je feiner und sensibler man die Veränderungen einbaut.
Tipp 3: Auf einem Windows-Rechner nutzen Sie die kostenlose Foto-Software Faststone ImageViewer und darin die Funktion „Kopier- und Reparaturstempel", um in Fotos kleine Veränderungen herbei zu zaubern. Wer es professioneller will, erwirbt bei pearl.de das Bildbearbeitungsprogramm Corel PhotoImpact Version X3 für nicht einmal 15 Euro!
Und noch ein aktueller Literaturtipp: Wir haben drei neue Geocaching-B\'fccher ins Programm genommen! Schauen Sie mal hier, wenn Sie oder Ihre Gruppe sich in der Sommerzeit auf diese neue Form der Schatzsuche begeben mögen. Auch Geocaching fördert die Wahrnehmungsfähigkeiten, macht irre Spaß und treibt auch die abgebrühtesten Computerspiele-Zuhausehocker ins Gelände!
News - Vorankündigung:
Im Herbst erscheint endlich der lang erwartete Band 3 der
Kooperativen Abenteuerspiele von Rüdiger Gilsdorf und Günter Kistner mit über 120 neuen Spielvorschlägen, ca. 200 Seiten! 19,95 €
NEU für Beratung und Coaching:
Wer sich traut, in seiner Beratung Methoden aus dem darstellenden Spiel zu nutzen, für den gibt es jetzt das passende Fachbuch!
Unser Tipp: A. Becker: Theaterorientierter Ansatz im Coaching. Alle Infos hier.
Wir lieben interaktive Bücher!
Wenn man in die Pädagogik- oder Kinderbuchabteilung einer Buchhandlung in den USA geht... (Ja, es gibt trotz Amazon tatsächlich in den großen Städten noch die berühmten traditionellen Bookstores von Barnes & Noble) ...dann können Sie dort viele Kinder- und Jugendbücher finden, die nicht bloß zum Lesen gedacht sind. Allmählich sind solche interaktiven Gebrauchsbücher auch bei uns verlegt worden. Zwei neue dieser Sorte haben wir entdeckt und in unser Programm aufgenommen. Beide sind von der amerikanischen Autorin Keri Smith.
In diese Bücher soll man etwas notieren, was reinkleben, hineinmalen, etwas dokumentieren. Eine Art angeleitetes Tagebuch. Ein Handbuch für Detektive unsere erste Entdeckung:
„Mein wildes Buch" ist ein Trainingsbuch für angehende Naturdetektive. Wahrnehmen, forschen, sortieren, finden, Aufgaben erfüllen, dokumentieren... Im Verlagstext heißt es zu recht: „Es ist das wildeste und das originellste Natur-Entdeckungsbuch, seit es Bäume gibt. Nicht nur für naturliebende Erwachsene, sondern auch gerade für junge Detektivgruppen." Für ein komplettes Sommerferienprogramm gut investierte 12,95 Euro.
Das Arbeitspaper für pädagogische Fachkräfte
Planungsschritte für eine große Ferienspielaktion
1. Die Rahmenbedingungen:
Wie ist die Gruppe zusammengesetzt? (Alter, kulturelle Hintergründe, Schichtzugehörigkeit, Vertrautheit, Beziehungen zu Gruppenleiter/in bzw. Teamern)
Welche Vorerfahrungen hat sie mit Spiel und mit dem Thema?
Welche räumlichen und zeitlichen Möglichkeiten?
Welche Vorstellungen hat der Schulträger, Jugendverband, Veranstalter?
Bestehen zu berücksichtigende Gewohnheiten oder aktuellen Konflikte in der Gruppe?
2. Welche Ziele kann ich mit der Gruppe vereinbaren?
In welchem pädagogischen Kontext steht diese Spiel-Einheit?
Welche Bedürfnisse und Interessen haben die MitarbeiterInnen?
3. Welche Spiele in welcher Reihenfolge?
Welche Spielformen sind für die einzelnen methodischen Schritte geeignet?
Welche Spiele sind allen Mitarbeitenden gut bekannt, welche sollen noch ausprobiert werden - mit welchen Reaktionen ist bei den Kindern zu rechnen?
Was für Material muss bereitstehen?
Wie beziehen wir die Vorschläge und Anregungen der Kinder ein?
4. Alternativ-Planung:
Was machen wir, wenn Spiele nicht akzeptiert werden oder nicht so verlaufen, wie wir es uns vorgestellt haben?
Welche ‘Gefahren’ (körperliche und psychische) bergen die Spiele?
Welche ‘Störfaktoren’ könnten auftreten?
Welche Reservespiele sollten wir in der Hinterhand haben?
5. Transfer-Planung:
Mit welchen Mitteln können die Erfahrungen aus den Spielen verbalisiert, vertieft, ergänzt, dokumentiert und geübt werden?
In welchem Projekt können die Themen der Spiele weitergeführt und wieder aufgegriffen werden?
Das zweite Buch treibt die Interaktion auf die Spitze: Kleben, klecksen, reißen, knüllen – mit diesem Buch soll man alles machen, bloß nicht einfach nur lesen. Da steht auch keine Geschichte drin, sondern „nur" eine unglaubliche Menge von Anweisungen und Vorschlägen, um das ordentliche Buch in ein totales kreatives Chaos zu verwandeln. Ui, Respekt vor dem ehrwürdigen Medium „Buch" ist hier bei diesen Papiergestaltungsaufgaben wirklich fehl am Platz. Beim Erwerb war es noch ein Buch, nach der Benutzung hat es sich in dein individuelles Kunstobjekt verwandelt. Viel Spaß bei den chaotischen Aktionen. Auch gut geeignet für Kunstaktionen mit großen leeren Notizbüchern! Für 9,95 € bekommt man 192 Seiten zum Benutzen, Verkleben, Schnippeln, Rumsauen.
Thematische Spielaktionen planen
Spielaktion-Beispiel: ‘Filmstudio’ mit Aufnahmestudios (Video; Smartphones), Maskenbildnerei, Kulissenwerkstätten, Probebühne, Castingagentur, Kino, Snackbar, ‘Oscar oder Emma’-Verleihung, Filmmusikfestival, Stuntmanausbildung, Trailerproduktion für Youtube ...
Eine Spielaktion ist das Arrangement mehrerer Spiele und Spielmöglichkeiten (Materialien) unter einem Thema. Dieses Thema muss verschiedenste angeleitete und freie Gruppen- und Materialspiele ermöglichen. Eine solche Spielaktion erfordert viele Spielteilnehmer, viel Platz und Material, eine genaue Planung sowie Aufgabenverteilung unter den beteiligten Spielpädagogen und Helfern. Da die einzelnen Aktivitäten nicht vorher planbar sind, durch die Eigendynamik der Spiele und die Einfälle der Kinder sich ständig verändernde Abläufe ergeben, müssen die SpielleiterInnen flexibel mit neuen Situationen umgehen können. Eine Koordinationsstelle ist erforderlich. Dauert die Spielaktion über mehrere Tage, so ist eine tägliche Auswertung und Weiterplanung aller Mitarbeitenden erforderlich.
So könntet ihr im Planungsteam vorgehen
1. Auswahl des Themas
(z.B. Unsere Stadt um 1900; Zirkus; Traumland; Indianerleben; Handwerker im Mittelalter; Mars-Besiedelung; Weltreise; Umweltforschungsaktion)
2. Sammlung von Einfällen zum Thema mittels eines Brainstormings: Aktionen, Ereignisse, Eigenschaftswörter, Gegenstände, Personen sammeln.
3. Geeignete Einfälle kombinieren und in Spielmöglichkeiten umsetzen.
4. Strukturierung der Aktionsmöglichkeiten: Verschiedene Spiele für alle nacheinander oder mehrere Spielstationen gleichzeitig, evtl. mit gemeinsamem Schlussspiel aller Gruppen.
5. Klärung von Verantwortlichkeiten: Aufgabenverteilung, benötigten Materialien, Reservespiele(!), Vorbereitungsarbeiten und Zeitablauf.
Endlich nach fast 20 Jahren:
Neubearbeitung 666 Spiele
Ulrich Baer und der Friedrich Verlag bearbeiten derzeit den Klassiker der Spielesammlungen, das 1994 erschienene Paperback „666 Spiele – für jede Gruppe, für alle Situationen". Eine Reihe inzwischen etwas angestaubter Spiele werden durch neue Ideen ersetzt. Die Spielbeschreibungen erhalten ein modernes Layout. Empfehlungslisten und Register werden ergänzt. Die Benutzerfreundlichkeit wird weiter verbessert, indem alle Spiele durchnummeriert werden, womit die LeserInnen noch schneller auf einzelne Spielbeschreibungen zugreifen können.
Erhalten bleiben selbstverständlich die komfortablen Kurztexte, die es gestatten, ohne umständliches Durchlesen des ganzen Spielablaufs zu entscheiden, ob das Spiel zur Gruppe und Situation passt. Und weiterhin finden alle pädagogischen Fachkräfte die Stichwörter zu jedem einzelnen Spiel, die die Bildungsbereiche und Verwendungsmöglichkeiten des Spiels aufführen.
666 goes Web
Ein neuer Service wird eingebaut: Die LeserInnen erhalten einen exklusiven Zugang zu vielen Materialien im Internet: dort stehen dann zu ausgewählten Spielen Fragekärtchen, ein Spielplan und didaktisches Hintergrundmaterial zum Einsatz des Spiels für den Download zur Verfügung. Damit wird dieses Spielebuch noch praktischer und nützlicher für Fachschulklassen.
Wenn alles klappt, erscheint die neue Ausgabe Ende August. Freuen Sie sich drauf!
Warum ausgerechnet 666 Spiele?
Verlag und Autor haben einige Rückmeldungen bekommen, warum wir als Titel die „Zahl des Teufels" gewählt hätten. Um das einmal zu klären: Ulrich Baer hatte eine eigene Vorausgabe der Spielesammlung herausgegeben, deren Titel lautete „500 Spiele" - entsprechend der beschriebenen Anzahl der Spiele. Dann wollte der Kallmeyer Verlag das Buch publizieren und bat den Autor, die Zahl der Spiele nochmal erheblich zu ergänzen. Und Ulrich Baer, evangelisch getauft aber inzwischen nicht mehr Mitglied einer Kirche, schlug dann als einprägsamen Titel „666 Spiele" vor, nichtsahnend, dass diese Zahl in bestimmten kirchlichen Kreisen missdeutet werden könnte. Aus rechtlichen Gründen muss es auch bei der Neubearbeitung des Buchs bei diesem Titel bleiben. Kein Werk des Teufels also, aber eine verdammt gute Zusammenstellung von kooperativen Spielen für alle Gruppen, egal ob und welcher Religionsgemeinschaft sie angehören.